Der Anfang dieser Folge bildet eine Abrundung zu den ersten Folgen der 2. Staffel. Wir sehen ein kleines, rothaariges Mädchen mit seiner Mutter… Claire.
Faith – Glaube
Eine Folge die mich persönlich sehr beschäftigt und betrifft. Claire liegt bei Mutter Hildegard im Hospital und alle kämpfen, damit sie am Leben bleibt. Sie können Claire retten, das Baby aber kommt, viel zu früh zum Überleben, auf die Welt.
Cait hat in dieser Folge phänomenal gespielt. Sie zeigt
Leere
Wut
Trauer
Verzweiflung
Schuld
Was fühlt man wenn man sein Kind verliert? Erst nicht viel, dann zu viel um es zu ertragen. Ein Loch tut sich auf und man ist im freien Fall. Nach dem Verlust des Kindes kämpft Claire auch mit dem Leben. Bei der Fehlgeburt sind Teile der Plazenta in der Gebärmutter geblieben und drohen sie zu vergiften. In letzter Minute wird Claire auf mysteriöse Weise von einem alten Bekannten gerettet; Master Raymond.
Sie lebt, der Preis ist hoch und schmerzhaft.
Die Situation, als Claire nach Hause kommt, war eine der ergreifendsten Szenen für mich. Stärker als der Verlust selbst. Man kommt nach Hause, aber es ist anders. Auch wenn Jareds Haus nie vollkommen ein Heim war, so ist das Heimkommen trotzdem eines. Man kommt heim, doch nichts ist mehr wie es war. Für Claire noch schwerer, als es für mich war, denn sie hat ihren Mann quasi ebenso verloren und ihr Kind. Jamie wurde nach dem unerlaubten Duell, auf unbestimmte Zeit, in der Bastille gefangen genommen. Meine Gefühle damals bei meinem Kind waren: das ist nicht mehr ‚zu Hause‘, das ist falsch, ich sollte nicht ohne mein Kind hier sein.
Fergus hat mich in dieser Folge sehr berührt. Er bemüht sich mit allen Kräften, Claire zu Helfen. Doch wie hilft man jemand der in tiefster Trauer, Wut und Entsetzen steckt? Einiges klärt sich von alleine, als Fergus in einer sehr intimen und schönen Szene erzählt, wie es genau zu dem Duell zwischen Black Jack und Jamie kam.
Mein Gedanke war: Nein! Warum Fergus? Und ehrlich, ich war genau hier an dieser Stelle nicht mehr im Buch – es ist die Serie die mich gefesselt hat! Auch wenn die Grundgeschichte diejenige von Diana ist, gerade bei der 2. Staffel fesselt mich die Umsetzung als TV-Serie und ich ertappe mich, wie ich als bekennender Buch-Fan, nicht ständig vergleiche. Genau diese kleine Situation mit Fergus, und dass Claire nun Bescheid weiß, dass Jamie sein Versprechen gebrochen hat oder brechen musste, war ein Schlüsselmoment dieser Folge und Claire war gezwungen zu Handeln.
Sie bittet Mutter Hildegard eine private Audienz bei König Louis zu arrangieren, da dessen Vater ihr Patenonkel war. Beziehungen sind und waren wichtig.
König Louis ist ein schillernder Charakter und wird super gespielt und dargestellt. Mir geht es jedes Mal so ,dass ich denke: ist er nicht eigentlich schwul oder bi?
Claire bittet beim König um Gnade für Jamie, egal was es sie kosten mag, auch wenn es ihre Ehre ist.
Doch der König hat mehr als nur einen Plan, um das Beste für sich aus dem Gnadengesuch herausholen. Wir finden uns in einer atemberaubenden Kulisse wieder, zusammen mit bekannten Gesichtern: Master Raimond und der Comte St. Germain, welche beide vom König der Anwendung von schwarzer Magie bezichtigt werden.
Es obliegt Claire , der la Dame Blanche, über Leben und Tod zu entscheiden. Eine äußerst mysteriöse Szene, welche mich im Buch schon gefesselt hatte. Und wieder einmal ist es der kleine Mann Raimond, der das Blatt, wie auch immer, wendet.
Zumindest für Claire endet das Gnadengesuch in Versailles damit, dass sie das bekommt was sie wollte: die Freilassung von Jamie.
Die Folge an und für sich ist eine sehr emotionale und eher traurige, aber diese Szene … Mein Gott musste ich lachen als die Kamera Jamie scharf blendet und man ihn in voller … ähm Grizzlybär-Optik begutachten kann 😉
Doch das Lachen hielt nur kurz, Claire erzählt Jamie von Faith. Ein perfektes kleines Mädchen, ohne Wimpern, mit schrägen Augen wie seine, einer Haut so dünn und fein wie eine Perle, die noch nass ist und rotem Haar. Auch die Flashbacks ins Hospital treffen einen tief in der Seele. Das, was Cait als Claire dort zeigt, ist sehr echt und sehr nah an dem, wie auch ich fühlte. Ein perfektes Baby mit 10 Fingern und 10 Zehen. Und dann der Moment, wenn man loslassen muss. Wenn man weiß, man kann dieses Kind nicht mitnehmen. Aber man ist genauso stolz wie jede Mutter über ihr perfektes kleines Kind. Mein Respekt auch an Mutter Hildegard, sie hat alle Gefühle vermittelt und gezeigt, welche man als Mutter eines Engels braucht.
Zu guter letzt die Szene an Faith’s Grab. Kurz: ich fühlte mich wie am Grab meines Engels. Mit allen Gefühlen.
Eine wirklich gute und authentische Folge. Gut gespielt und gut umgesetzt. Eine Folge, an der am Ende auch endlich Jamie und Claire wieder zueinander finden.
Nam chridhe gu bràth – Melanie