Brasilien – ein Land voller Einwanderer und daher vielen Einflüssen!
Weihnachten unter Palmen
Das traditionelle Weihnachtsmenü der Brasilianer zeugt von den vielen Einflüssen auf die Küche und damit zugleich von der ethnischen Vielfalt des Landes. Die Ceia de Natal (das Weihnachtsessen) gibt es an Heiligabend entweder vor oder nach der Mitternachtsmesse. In den Gebieten an der Atlantikküste und im Nordosten sind die frittierten Bolinhos de Bacalhau (Stockfisch-Bällchen) unentbehrlicher Bestandteil des Weihnachtsmahls. Den Bacalhau brachten die portugiesischen Kolonialherren Anfang des 16. Jahrhunderts nach Brasilien. Ebenso wie die Rabanada (Arme Ritter), die an Heiligabend als Nachtisch serviert wird: Das Weißbrot vom Vortag wird in Milch und Ei getaucht, in der Pfanne geröstet und sodann dick mit Zimt und vor allem Zucker bestreut.
Der gebackene Truthahn gehört in allen Teilen Brasiliens zum Familienmahl an Heiligabend. Er wird mit tropischen Früchten wie Ananas, Carambola, Goiaba und Maracujá zubereitet, auch Paranüsse gehören dazu. Als Beilagen werden Reis, Kartoffelsalat mit Äpfeln und Rosinen sowie der mit viel Knoblauch schmackhaft gemachte brasilianische Grünkohl Couve Mineira gereicht. Die aus Maniokmehl zubereitete Farofa, für die es so viele Variationen wie Köche gibt, darf auch nicht fehlen. Statt der Pute – oder mitunter sogar zusätzlich zum Geflügel – kann es als Fleischgericht auch eine deftige Schweinshaxe oder einen gebackenen Schinken geben.
Hatten wir schon erwähnt, dass es an Weihnachten in Brasilien Sommer ist? Die Feste mithin in die Sommerferien, also in die Strandferien fallen? Damit ist die Frage beantwortet, was die Brasilianer zu Weihnachten trinken. Nämlich das, was sie am Strand trinken: Bier, noch mehr Bier und Caipirinha. Glühwein und Punsch passen einfach nicht zur Feier des Christkinds unter Palmen.
Statt des Fischrezepts zeigen wir euch lieber was Süßes:
Panettone:
1 EL | Hefe (Trockenhefe) |
150 ml | Milch, warm |
450 g | Mehl (Weizenmehl) |
1 | Ei(er) |
4 | Ei(er), davon das Eigelb |
2 TL | Salz |
75 g | Zucker |
1 | Zitrone(n), davon die abgeriebene Schale |
1 | Orange(n), davon die abgeriebene Schale |
175 g | Butter, weich |
75 g | Orangeat |
75 g | Zitronat |
125 g | Rosinen |
Zubereitung
Arbeitszeit: ca. 30 Min. Ruhezeit: ca. 5 Std. / Schwierigkeitsgrad: normal / Kalorien p. P.: keine Angabe
Passendes Blech mit 16 Vertiefungen gut einfetten
Hefe in 4 Esslöffel warmer Milch auflösen, zudecken und 10 Minuten lang an warmen Ort stehen lassen, bis sich Blasen bilden. 125 g Mehl und die übrige warme Milch unterrühren, abdecken und 30 Minuten lang gehen lassen.
Ei und Eigelb gemeinsam schlagen. Übriges Mehl und Salz über Hefegemisch sieben, in der Mitte eine Mulde bilden und Zucker, geschlagene Eier und die Schalen der Zitrone und Orange hinzugeben. Alles zu weichem, elastischem Teig verkneten, bei Bedarf ein wenig Mehl hinzugeben. Teig 3 – 4 Minuten lang glatt kneten, anschließend Butter unterkneten.
Teig in saubere Schüssel geben, mit eingeölter Klarsichtfolie abdecken und 2 – 4 Stunden lang stehen lassen, bis der Teig sich in der Größe verdoppelt hat.
Ofen auf 200°C vorwärmen. Teig flachdrücken und Orangeat, Zitronat sowie Rosinen einkneten. Teig in 16 gleiche Portionen aufteilen und in vorbereitete Vertiefungen geben. Mit einer Schere oben ein X eindrücken. Mit eingeölter Klarsichtfolie bedecken und etwa eine Stunde gehen lassen, bis der Teig den Rand der Form erreicht.
Etwa 10 Minuten im Ofen backen; anschließend 25 Minuten bei 180°C weiterbacken, bis der Teig ganz aufgegangen und goldfarben ist. Zum Abkühlen auf ein Drahtgestell legen und unzerteilt mit Butter servieren.