Folge 11, „Vengeance is Mine“ oder in Deutschland „Rache“, wurde als einzige Folge der zweiten Staffel von Diana Gabaldon geschrieben, und zu den Dreharbeiten war sie auch am Set. Man kann hier (http://www.twitlonger.com/show/n_1soq76j) nachlesen, was sie so über das Schreiben und die nötigen Änderungen erzählt.
Die Folge beginnt mit einem Voice-Over Claires, in dem sie erzählt, dass die Armee seit dem Sieg bei Prestonpans stetig nach Süden gezogen ist und sich nun in Nordengland befindet, aber nicht wirklich viel Unterstützung erhält. Während sich Bonnie Prince Charlies Stab über das weitere Vorgehen berät, zurück nach Schottland (alle Offiziere) oder weiter nach London (Charles und Jamie), verbringt Claire ihre Zeit damit, Zähne zu ziehen. Rupert verschreckt dabei ein kleines Kind mit der Geschichte, wie Angus seine Zähne verloren hat.
Gedreht wurden diese Szenen übrigens wieder in Culross, was auch als Cranesmuir genutzt wurde. Am Culross Palace (dem gelben Gebäude) wurden die Szenen im Garten von Castle Leoch gedreht, ein sehr empfehlenswerter Ort, wenn ihr noch nach Reisetipps in Schottland sucht.
Prinz Charles beugt sich laut schimpfend seinen Offizieren und Jamie entschuldigt sich bei Claire, dass er die anderen nicht überzeugen konnte. Er erzählt seinen Männern zur Aufmunterung, dass er sie für den Winter sicher zurück nach Lallybroch bringen wird.
Als Claire in der Nacht schläft, sagt Jamie ihr ein gälisches Gedicht auf. Eigentlich ist das alles sehr romantisch, aber seit dem Fanmilytreffen habe ich andere Assoziationen mit der „weißen Taube“ aus dem Spruch und muss mir ein Lachen verkneifen. Ich kenne einige, denen es auch so geht. 😀 Aber der Spruch ist wirklich sehr schön und wurde sogar von Àdhamh höchstselbst für uns beim Fanmilytreffen zitiert.
Claire wird von Jamies Kuss geweckt und fragt ihn, was er gesagt hat. Er antwortet, dass es Dinge gibt, die er ihr nur sagen kann, wenn sie schläft, weil es sich sonst dämlich anhören würde. In ihren Träumen weiß sie aber, dass es wahr ist. Die Szene ist fast so wie die, in der Jamie mit seiner Nichte Kitty spricht, in Folge acht.
Am nächsten Morgen kommt Dougal mit einer Nachricht zu Jamie, die ihn dazu beordert, das Winterquartier in Inverness vorzubereiten. O’Sullivan befürchtet, dass Jamie zu viel Einfluss auf den Prinzen hat. Deswegen ist Prinz Charles auch schon im Morgengrauen auf Jamies Pferd mit seinen anderen Offizieren aufgebrochen. Jamie fragt Claire, wie lange es her ist, dass sie in Inverness war.
Als das Lager für die Nacht aufgebaut ist, wird die Gruppe plötzlich von Engländern angegriffen. Eine Kugel trifft Rupert mitten ins rechte Auge und als er fast vom Pferd fällt, kommt Dougal zu seiner Rettung und hält ihn aufrecht.
Es kommt die aus den Büchern bekannte Kirche, in der sie Unterschlupf suchen und Claire versucht, Rupert zu retten. Mit einem Messer und etwas Whisky versucht sie, die Kugel aus dem Auge zu bekommen. Sie näht anschließend das Auge zu und verbindet es mit etwas Stoff, da im Moment noch keine schwarze Augenklappe zur Verfügung steht.
Etwas später wird die Gruppe erneut von Engländern umzingelt. Entweder sie kommen heraus und ergeben sich oder die Soldaten werden das Dach anzünden. Jamie beschließt, sich zum Wohl der gesamten Gruppe zu opfern, doch bevor er etwas unternehmen kann schreit Claire nach Hilfe. Sie will sich als englische Geisel ausgeben in der Hoffnung, dass sie schnell wieder von den Soldaten freigelassen werden wird.
Jamie ist damit überhaupt nicht einverstanden und will Claire nicht gehen lassen, bis sie ihn fragt ob die Männer als Lady Broch Tuarach nicht auch ihre Verantwortung wären. Dougal verlässt die Kirche, um die Einzelheiten zu verhandeln. Im Tausch für die Engländerin, die Pferde und Waffen, werden Dougal und seine Leute in Frieden gehen dürfen. Er beschreibt Claire als Mrs. Beauchamp, eine Witwe auf die sie unterwegs getroffen sind und die sie unter Schutz genommen haben.
Jamie erzählt Claire inzwischen, dass sie eine schlechte Lügnerin ist und die Engländer den Plan sofort durchschauen werden. Fergus hat die rettende Idee, dass Claire einfach so tun soll, als ob sie ohnmächtig wird und deshalb nicht reden muss. Die Männer besprechen, Claire sofort aus der Garnison in Hazelmere zu befreien bevor letztere „ohnmächtig“ von Dougal vor die Kirche getragen wird. Jamie und Murtagh beschließen im Anschluss auf die Suche nach Claire zu gehen.
Als Claire mit den Soldaten für die Nacht in einer Gaststätte einkehrt, sieht sie einen bekannten Bettler, Hugh Munroe. Als der Captain am nächsten Tag nach Keswick gerufen wird, wird der Lieutenant beauftragt Claire statt nach Hazelmere nach Belmont zu bringen. Dort gibt es einen reichen Engländer, der Claire Unterschlupf gewähren kann. Claire schafft es, diese Information an Hugh Munroe weiterzugeben, damit Jamie sie finden kann.
Bei dem reichen Engländer handelt es sich um den Duke of Sandringham. Beide sind überrascht, sich wieder gegenüberzustehen, doch der Duke behält für sich, dass er Claire (unter einem anderen Namen) kennt.
Währenddessen planen Murtagh und Jamie, ein paar Pferde zu stehlen. Murtagh möchte von Jamie wissen, ob es ihm jemals in den Sinn gekommen ist, dass Claire zu heiraten vielleicht nicht die weiseste Entscheidung war, doch Jamie antwortet mit einem klaren Nein.
Claire erzählt dem Duke die Geschichte, wie sie zu ihm gekommen ist. Er gibt zu, dass es zu einem „Missverständnis“ gekommen ist und nun sein Gesellschaftsleben sowie seine Finanzen nicht mehr das sind, was sie mal waren. Claire vermutet, dass dies an seinen jakbobitischen Tendenzen liegen könnte. Das Haus des Dukes ist so gut wie mit Soldaten umstellt. Der Grund, warum der Duke Claire vor dem Lieutenant nicht verraten hat ist der, dass er Jamie begleiten möchte, wenn er Claire holen kommt. Als Gegenzug dazu möchte er Jamie vorher warnen. Deshalb schickt Claire eine gälische Notiz mit einem Boten an Hugh Munro.
Jetzt treffen wir noch ein bekanntes Gesicht, Mary Hawkins. Der Duke ist ihr Patenonkel und sie wohnt bis zu ihrer arrangierten Ehe bei ihm. Mary findet das verständlicherweise überhaupt nicht toll. Als der Bote in der Zwischenzeit auf Hugh trifft und ihm die Nachricht an Jamie ausliefert, geht der Duke nach draußen, um die Soldaten zu bitten zu gehen.
Der Duke of Sandringham kommt nach einer Weile wieder herein und gibt seinem Kammerdiener Danton den Mantel. Hierbei fällt Claire ein Muttermal auf, das gleiche, was der Vergewaltiger in Paris hatte. Ein paar Fragen Claires bringen zum Vorschein, dass der Diener schon in Paris für den Duke gearbeitet hat und Sandringham wird klar, dass er aufgeflogen ist.
Er erzählt Claire, dass Marys Anwesenheit während der Attacke bedauerlich war und der Grund der war, dass er dem Comte Saint Germain viel Geld schuldete. Da er die Summe nicht bezahlen konnte, sollte Claire als Bezahlung vergewaltigt werden. Er fügt hinzu, dass Claire froh sein sollte, nicht umgebracht worden zu sein.
Claire meint, dass der Duke es bereuen werde, die Soldaten weggeschickt zu haben, wenn Jamie kommt. Der Duke jedoch offenbart, dass die Soldaten nur versteckt sind und auf „Red Jamie“ warten. Mit diesem Verrat erhofft sich Sandringham, die Loyalität der Krone zu demonstrieren. Claire wird in ein Zimmer gesperrt.
Hugh übergibt Jamie die Nachricht und er und Murtagh versuchen, Claires unverständliches Gälisch zu entziffern. Sogar „Hilfe“ hat sie falsch geschrieben, wie Murtagh genervt feststellt. Es wird jedoch klar, dass sie bei Sandringham ist und Soldaten das Haus umstellen.
Aus ihrem Fenster sieht Claire Hugh Munro ums Haus schleichen. Mary schließt in diesem Augenblick die Tür auf und wundert sich, warum Claire eingeschlossen war. Sie bittet Claire, mitkommen zu dürfen. Als sich Claire in den Garten schleichen möchte, um mit Hugh zu sprechen, stößt sie auf den Duke, der in der Küche noch etwas isst und sie bittet, sich ihm anzuschließen. Mary wird sofort von ihrem Patenonkel wieder hinausgeschickt und probiert, die Nachricht an Hugh zu übermitteln. Es kommt zu mehreren Zusammenstößen, von Mary und einem Soldaten, dem Soldaten und Hugh sowie Mary und Danton. Mary lenkt letzteren ab, damit er nicht mitbekommt, dass Hugh den Soldaten aus dem Weg schleift.
Danton bringt Mary zum Duke, dem sie erzählt, dass sie nicht heiraten möchte und deswegen weglaufen wollte. Der Duke nimmt ihr die Geschichte ab und schickt sie zurück ins Bett. Als Danton sie wegzerren will, kommt Jamie hereingestürmt. Danton hält Claire mit einem Messer am Hals als Geisel und der Duke setzt seine Perücke wieder auf. Jamie lässt sofort seinen Dolch fallen, doch Murtagh hat die Überraschung auf seiner Seite und schafft es, Danton zu überwältigen. Claire schreit, dass Danton der Mann ist, der sie in Paris angegriffen hat.
Unbemerkt von den anderen sticht Mary mit einem Messer auf den Kammerdiener ein, bis er schreit. Der Duke versucht, während dieser Ablenkung zu fliehen, Murtagh steht jedoch schon mit einer Axt bereit. Nach getaner Arbeit legt Murtagh Claire und Mary den abgeschlagenen Kopf zu Füßen und erzählt, dass er sein Versprechen somit erfüllt hat. Nach einer länger andauernden Stille schlägt Mary vor, dass es besser wäre zu gehen.
Diese Folge hat sich teilweise sehr nah an der Buchvorlage bewegt, andererseits aber auch gar nicht. Buchleser haben zum Beispiel gedacht, dass Rupert nach seinem Schuss ins Auge garantiert sterben wird, schließlich wird er im Buch von Dougal in der Kirche erstochen, da seine Verletzung zu schwer war. Doch er überlebt, und hat nun eine Karriere als Pirat vor sich. Um Hugh Munro wurde einem auch angst und bange, als man ihn durch den Garten streifen sah. Im Buch wird er auf dem Grundstück erwischt und gehängt, und letztendlich ist es sein Ziehsohn, der Jamie auf die richtige Fährte bringt. Doch in der Serie überlebt auch er. Zum Glück wird wenigstens der Duke of Sandringham einen Kopf kürzer, nach all dem, was er Jamie und Claire sowie Mary Hawkins schon angetan hat. Es wird jedoch nicht ganz klar, ob er nun ein Jakobit war oder die Engländer unterstützt hat, wie es auch schon Reverend Wakefield und Frank in der ersten Folge der ersten Staffel besprochen haben. Er war nur vermutlich ein Jakobit, und starb unter mysteriösen Umständen kurz vor der Schlacht von Culloden.
Autorin: Saskia
ich bin wirklich frohl darüber, dass Hugh Monroe nicht getötet wurde. Und es hätte mich nicht gewundert, wenn Mary den Duke persönlich getötet hätte. Seinen Kopf hat man im Free TV nicht gesehen, aber es war trotzdem klar, was passiert ist. Er war aber auch ein altes Ekel…
Ergreifend fand ich die Szene, in der Dougal Rupert hilft, auf dem Pferd zu bleiben und sich in der Kirche um ihn sorgt. Er hat sie eben doch, seine gute Seite, sein weiches Herz. Er zeigt es nur viel zu selten.
Wie immer ein herzliches Dankeschön an euch für die Review!
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