Nach Claires Rettung, ihrem Geständnis woher sie kommt und letztendlich ihrer Entscheidung bei Jamie zu bleiben, sind unsere zwei Liebenden nun auf dem Weg nach Hause – nach Lallybroch. Jamie bekommt zwar immer glänzende Augen, wenn er davon erzählt, doch das nach vier Jahren Abwesenheit ihn nicht das erwartet, was er sich vorstellt, bekommen wir in dieser Folge sehr nachdrücklich gezeigt.
Als sie Lallybroch erreichen, kommen auch in Jamie die Erinnerungen hoch, wie und weshalb er vor vier Jahren gehen musste. Was ich hierbei gut gemacht finde: es sind eigentlich in schwarz-weiß gehaltene Bilder, während die Uniformen der britischen Soldaten rot bleiben. Sehr eindrucksvoll gemacht finde ich.
Jamies größte Bedenken sind, seiner Schwester Jenny gegenüber treten zu müssen, den Gerüchten zu Folge, soll sie BJRs Bastard nach einer Vergewaltigung zur Welt gebracht haben. Aber nichts soll so sein, wie es scheint. Das muss sich auch nach einiger Zeit Jamie eingestehen. Als sie in Lallybrochs Hof auf einen etwa 4-jährigen Jungen stoßen, ist Jamie klar, das kann nur Randalls Sohn sein. Die hochschwangere Jenny tritt aus dem Haus und als sie dann noch den Jungen Jamie ruft, ist es um die Ruhe des großen Jamie geschehen. In einem Wortgefecht, in dem sich die Geschwister gegenseitig nichts geben, kommt auch Claire als Vermittlerin nicht zu Wort. Endlich als Jennys Mann Ian auftaucht, klären sich die ersten Missverständnisse auf. Jenny hat Ian geheiratet und der kleine Jamie und das Kind, das sie erwartet, sind von Ian. Aber wir wären nicht in dieser Geschichte, wenn das schon alles wäre.
In Lallybrochs Salon erzählt Jenny Jamie widerwillig was damals geschehen ist, als Randall sie ins Haus gezogen hat. Und nun folgt die am meisten und kontrovers diskutierte Szene dieser Folge. Es wurde spekuliert, zustimmend oder abwertend darüber geurteilt, ob die Szene so notwendig war. Hier muss ich sagen: Hut ab vor Tobias Menzies, der bestätigte – alles echt, alles seins, kein Fake! Und liebe Fans, viele voLiebesn euch kennen die Bücher, kennen und lieben inzwischen die Serie. Tabus gibt es hier nicht! Da macht die Einsicht auf intime Körperteile auch nichts mehr aus.
Doch was soll man zu einer Vergewaltigungsszene sagen, in der Randall sein bestes Stück auspackt und nicht hochbekommt, und das Opfer aus Hilflosigkeit und Hysterie anfängt ihn auszulachen? Die beste Entscheidung, Jenny. Bravo! Unser Lieblingssadist und -psychopath gibt auf und lässt Jenny allein.
Doch hier kommt das erste Mal der Laird bei Jamie durch, als Claire sich einmischt und sagt, er solle sich bei Jenny entschuldigen. Wie kann Claire ihn nur so bloßstellen? In unserer Zeit wäre es keine große Sache, aber in Jamies Jahrhundert wird seine Autorität untergraben. Doch wir sind uns sicher, Claires spitze Zunge wird nicht das letzte Mal aktiv gewesen sein.
Auch hier im Hause muss Claire wieder viele Fragen zur ihrer Herkunft beantworten. Als sie im Schlafgemach des Lairds endlich zur Ruhe kommen, erzählt Jamie Claire was sich damals eine Woche nach dem letzten Auspeitschen zugetragen hat und was für ein Angebot Randall Jamie gemacht hat: Sex mit ihm oder die nächste Auspeitschung. Allein der Gedanke, was sein Vater von ihm halten würde, lehnt er Randalls Angebot ab und wählt die Peitsche. Dieser Auspeitschung seines Sohnes zusehen zu müssen, verträgt das Herz von Jamies Vater nicht und er stirbt.
Viel Zeit zum Eingewöhnen auf Lallybroch haben Claire und Jamie nicht. Am nächsten Tag steht die vierteljährlichen Pachtabgabe an, zu der alle Pächter nach Lallybroch kommen. Es ist schön, hier Jamie in einer Lederjacke zu sehen, die in den Rückblenden sein Vater getragen hat. Solche Kleinigkeiten machen diese Serie für mich aus. Jamie ist an diesem Tag ganz der Laird Broch Tuarach, streng, aber auch großzügig. Etwas zu jovial in meinen Augen, aber nun gut. Jenny liest ihm ja auch am nächsten Tag die Leviten wegen seiner Großzügigkeit.
In der Nacht kommt Jamie völlig betrunken ins Schlafzimmer. Der Dialog zwischen ihm und Claire der folgt, ließ mich mal wieder schmunzeln.
Am nächsten Tag muss Jamie gleich sein erstes Problem als Laird lösen. Die Reparatur der Mühle. Als Jamie sich fast nackt in das eiskalte Wasser des Mühlteichs hinunterlässt, bekomme ich automatisch auch Gänsehaut. Und als dann plötzlich Rotröcke auftauchen, muss Jamie abtauchen. Nach kurzem hin und her ziehen die Soldaten wieder ab. Ein inzwischen vollkommen nackter Jamie taucht fluchend auf. Ihr seufzt innerlich auf? Ich auch! Dieser Mann ist einfach eine Augenweide. Aber in dieser Szene sieht Jenny auch das erst Mal das Ergebnis von BJRs Auspeitschung. Es schien mir, sie war sich bisher nicht bewusst, welches Opfer Jamie erbracht hatte.
Durch Claires folgende recht eindringliche Worte an Jamie und die sie in ihrer unnachahmlichen Weise anbringt, folgt am nächsten Tag die große Aussprache zwischen Jenny und Jamie am Grab ihres Vaters. Wurde aber auch Zeit ihr Fraser Sturköpfe. Innerlich möchte man applaudieren.
Am Abend macht Jamie Claire noch seine ganz persönliche Liebeserklärung à la Fraser, die uns alle kollektiv schmunzeln lässt. Dass er sie wegen ihres runden Arschs und ihrem steinharten Schädel geheiratet hätte. Auf solche Liebeserklärungen stehen wir Frauen. 😉
Doch am Morgen kommt das böse Erwachen. Claires Bedenken am Pachttag, ob bei so vielen Leuten die nach Lallybroch kämen, nicht auch einer dabei ist, der sich gerne das Kopfgeld, das immer noch auf Jamie ausgesetzt ist, verdienen will, wurden da noch vom Rest der Familie in den Wind geschlagen.
Doch wer sind am Morgen die Männer, die Jamie die Pistolen an den Kopf halten? Die Antwort werden wir nächste Woche bekommen.
Gastautorin: Kristin